Glossar

Apolipoprotein [ kurz ApoB ]

Heißt eigentlich Apolipoprotein B100 und vermittelt als „Verbindungsstelle“ die Bindung von LDL-Cholesterin seinen LDL-Rezeptor. Hierdurch gelangt das LDL-Cholesterin in die Zelle. In der Zelle löst es sich von seinen Rezeptoren und wird aufgespalten, während die Rezeptoren wieder aus der Zelle transportiert werden („Recycling“).

Atherosklerose
Bezeichnet die Ablagerungen von sogenannten Plaques (entzündliche Veränderungen, die v.a. Calcium und Cholesterin enthalten) in den Blutgefäßen. Dadurch werden die Blutgefäße verengt, der Blutfluss verschlechtert sich und es kann langfristig zum Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen.
Autosomal dominant
Es reicht aus, wenn ein Elternteil das Merkmal „Familiäre Hypercholesterinämie“ hat. Die Chance es zu erben liegt bei 50 %. Anders ist ein autosomal rezessiver Erbgang. Hierbei müssen zwei defekte Gene vorliegen, damit die Person erkrankt, d.h. Mutter und Vater müssen jeweils ein defektes Gen an das Kind weitergeben, damit es erkrankt.
Cholesterin
Ist ein Blutfett. Man kann auch Cholesterol sagen. Das Cholesterin ist ein wichtiger Baustein unseres Körpers (z. B. Bestandteil unserer Zellmembranen, Ausgangsstoff bestimmter Hormone – also Botenstoffe). Das benötigte Cholesterin wird vom Körper selbst gebildet, nur ganz wenig wird über die Nahrung aufgenommen. Transportiert wird das Cholesterin im Blut in Form von sogenannten Lipoproteinen. Diese Lipoproteine sind unterschiedlich groß. Genauer gesagt haben sie eine unterschiedliche Dichte und werden somit in „low density lipoprotein“ (niedrige Dichte) und „high density lipoprotein“ (hohe Dichte) eingeteilt. Daraus ergibt sich die Bezeichnung LDL- und HDL-Cholesterin.
Ezetimibe
Ezetimib ist ein Arzneimittel zur Senkung von erhöhten Cholesterinwerten. Es senkt das Gesamtcholesterin, Werte von „schlechtem“ LDL-Cholesterin und weiteren Fetten, den sogenannten Triglyzeriden, im Blut. Außerdem erhöht Ezetimib die Werte von „gutem“ HDL-Cholesterin.
Fette
Sind Körperbausteine aber auch Energielieferanten und Energiespeicher. Sie sind Geschmacksträger und Träger von Vitaminen (E, D, K, A). Dazu gehören die Triglyceride und das Cholesterin.  > Triglyceride und  > Fettsäuren
Heterozygot

Das Merkmal „Familiäre Hypercholesterinämie“ wird von einem Elternteil getragen und auf das Kind übertragen.

Homozygot
Beide Elternteile tragen das Merkmal „Familiäre Hypercholesterinämie“ und übertragen es auf das Kind.
Kalorien
Maßeinheit für die Energiemenge. Genau genommen rechnet man in Kilo-Kalorien (kcal), jedoch wird umgangssprachlich von Kalorien gesprochen. Das Standardmaß für die Energie ist eigentlich Joule (J) bzw. Kilo-Joule (kJ) und ist bei den Nährwertangaben auch häufig zu finden. 1 kcal entspricht 4,184 kJ.
Koronare Herzkrankheit [ KHK ]
Eine chronische Erkrankung des Herzens, welche durch eine Veränderung der Herzkranzgefäße ausgelöst wird. Diese weisen entzündliche Veränderungen (Atherosklerose) und daraus folgende Verengungen auf. Dadurch kann es zu einer verminderten Durchblutung des Herzens kommen und möglicherweise zu einem einen Herzinfarkt führen.
Kohlenhydrate

Beispiele für Kohlenhydraten

Unser Hauptenergielieferant für Energie. Beispielsweise kann unser Nervensystem (also auch das Gehirn) nur Energie aus Kohlenhydraten ziehen. Chemisch gesehen sind Kohlenhydrate verzweigte Ketten aus Glucosebausteinen (z. B. Traubenzucker).
Kohlenhydratlieferanten sind unter anderem Getreide und Kartoffeln. Je weniger verarbeitet sie sind (also nicht fein vermahlen, sondern Vollkorn), desto mehr Ballaststoffe enthalten sie. Diese senken den Cholesterinspiegel (ganz wichtig bei Familiärer Hypercolesterinämie), den Insulinspiegel (wichtiger Schutz vor Diabetes) und sind gut für die Verdauung.
LDL-Rezeptor
Ist für die Aufnahme von LDL aus der Blutbahn in die Zelle notwendig.
Nährstoffe
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Diagramm Nährstoffe

Unsere Nahrung liefert uns täglich Nährstoffe, die man in Mikro- und Makronährstoffe unterteilt. Zu den Mikronährstoffen zählen Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente. Sie unterstützen wichtige Funktionen unseres Körpers.

Die Makronährstoffe sind Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Sie sind wichtige Energielieferanten und Bausteine unseres Körpers.
Nutri-Score
Der Nutri-Score ist ein System zur Nährwertkennzeichnung von Lebensmitteln. Er basiert auf dem Ampel-Prinzip, ist dabei aber nicht drei- sondern fünf-stufig und enthält zusätzlich die Buchstaben A bis E. Grün bzw. Buchstabe A und B findet man auf Lebensmitteln mit hoher Nährwertqualität, D und E mit niedriger Nährwertqualität (z. B. zählen der Gehalt an Ballaststoffen, Zucker oder Salz dazu). Die Berechnung des Punktwertes ist für jede Lebensmittelgruppe klar vorgegeben. Der Nutri-Score ist eine freiwillige Angabe des Herstellers.
Weitere Informationen zum Thema einfach erklärt beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft  > BMEL  >> Nutri-Score
Proteine [ auch Eiweiß ]

Gesunde Beispiele für Proteinquellen

Proteine sind chemisch gesehen sehr lange, stark verknäulte Ketten aus Aminosäuren. Sie sind vor allem als Körperbausteine wichtig. Der Mensch benötigt pro kg Körpergewicht täglich etwa 0,8 g bis 1,0 g Protein. Für ein 10-jähriges Kind macht das ca. 24 g am Tag und für einen Erwachsenen etwa 70 g. Nur Leistungssportler haben einen erhöhten Proteinbedarf. Protein-Shakes nach dem Sport sind nicht notwendig.

PCSK9
Dieses Enzym sorgt dafür, dass die mit LDL-Cholesterin beladenen LDL-Rezeptoren abgebaut werden, ist also Teil der „Müllabfuhr“ im Blut.
Speisesalz

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt eine Salzzufuhr von max. 5 g pro Tag für Erwachsene. Diese Empfehlung wird häufig überschritten. Eine erhöhte Salzaufnahme kann bei sogenannten Salz-sensitiven Personen jedoch zu Bluthochdruck führen. Dies ist ein zusätzlicher Risikofaktor für die Herzgesundheit. Für FH-Patienten gilt also auch ein besonderes Augenmerk auf den Salzkonsum zu legen. Für die Salz-Sensitivität gibt es keine Diagnose. Man weiß jedoch, dass manche Menschen empfindlicher sind und ein erhöhter Salzkonsum bei ihnen zu Bluthochdruck führt.

Am einfachsten lässt sich die Salzaufnahme kontrollieren, wenn man selbst kocht und möglichst wenig Fertigprodukte isst. Viel Salz versteckt sich z. B. in Brot, Käse und Wurst. So stecken z. B. in einem Vollkornbrötchen mit Salami ca. 2 g Salz.

Übrigens: Geschmack ist erlernbar. So kann man sich auch an salzarmes Essen gewöhnen. Küchenkräuter und Gewürze können dem Essen auch mit wenig Salz das gewisse Etwas verleihen.
Weitere Informationen zum Thema unter Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.  > DGE  >> Speisesalz
Transfettsäuren [ auch Transfette ]

Entstehen, wenn flüssige Pflanzenöle gehärtet werden, um sie besser verarbeiten zu können, z. B. als Margarine oder in Schokolade. Transfette entstehen aber auch, wenn Pflanzenöl sehr stark erhitzt wird – beispielsweise beim Frittieren. Transfette können den LDL-Cholesterin-Spiegel erhöhen und den HDL-Cholesterin-Spiegel absenken, daher sollte man sie meiden.

Wichtige Quellen für Transfettsäuren:

Industriell verarbeitete Lebensmittel

  • Margarine
    (hier auf die Zutatenliste schauen: „pflanzliche Fette teils gehärtet“ vermeiden, lieber: „ohne gehärtete Fette“),
  • Krapfen,
  • Ausg’zogne,
  • Chips,
  • Croissants,
  • Donuts,
  • Blätterteig
  • bestimmte Frühstücksflocken,
  • Pommes frites,
  • Tütensuppen,
  • Fertiggerichte,
  • Schokoladenüberzug (Kuvertüre).

Natürliches Vorkommen (hier kommen Transfette in sehr geringen Mengen vor):

  • Milch und Milchprodukte,
  • Fleisch von Wiederkäuern (Rind, Lamm, Ziege, Hirsch).
Transfettsäuren vermeiden:
  • Am besten wenig Fertigprodukte und Fastfood essen.
  • Zum Braten z. B. Butterschmalz, Erdnussöl oder raffinierte Öle aus Raps oder Sonnenblumen verwenden (diese kann man gut erhitzen).
  • Pflanzenfett „gehärtet“, „teilweise gehärtet“ oder „hydrogenisiert“ vermeiden.
Triglyceride [ Triglyzeride · Neutralfette ]
triglyceride_formel_1

Triglycerid mit verschiedenen Fettsäuren

In ihrer chemischen Struktur bestehen sie aus einem Gylcerinmolekül, an das drei Fettsäuren geheftet sind (siehe Abbildung). Diese können „gesättigt“ sein oder freie Bindungen aufweisen und somit „ungesättigt“ sein. Je nachdem, wie viele freie Bindungen die Moleküle haben, sind sie „einfach“ oder „mehrfach“ ungesättigt. Gesättigte Fettsäuren erhöhen den Cholesterinspiegel und sind daher zu vermeiden. Besonders bei FH. Je nachdem, an welcher Stelle der Fettsäurekette diese Bindungen frei sind, spricht man von Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren. Zu hohe Triglyceridwerte im Blut können das Risiko für Atherosklerose erhöhen.